Thema Schach

Die Schachweltmeisterschaft von Reykjavik war in vollem Gange. Boris Spasski und Herausforderer Bobby Fischer hielten die Schachwelt im Kampf um die Weltmeisterschaftskrone in Atem. Eines Abends sprachen „Pille“ und Max über dieses uralte Spiel.

Der Diskurs um die Entstehung des Schachspiels wird wohl nie enden, fest steht aber: das Schachspiel in seiner heutigen Form ist ein Ergebnis der schöpferischen Kraft vieler Völker, die entsprechend ihrer jeweiligen Kultur eine eigene Formensprache entwickelten. Formensprache soll den Zeitgeist widerspiegeln und die Proportionen der Figuren müssen während des Spiels gut erkennbar, differnzierbar sein. Max Söllner fand die ständige Verwandlung des Raums beim Spiel durch die Wegname oder Hinzufügen von Figuren auf dem Schachbrett spannend.

Das war es, was ihn inspirierte. Er wurde selbst zum Schachspieler und entwickelte neue Ideen und Formen. Wäscheklammern wurden in Schachfiguren verwandelt, filigrane Holzstücke wurden mit Papier collagiert, Elfenbein, Silber und Bronze kamen zum Einsatz. Und jeder Figurensatz besticht durch seine formale Ruhe und durch seine Lebendigkeit im Kampf auf dem Schachbrett.

Schachfiguren, warum?

Die Freude am „königlichen Spiel“ ist sicher der Auslöser zum Einstieg in diese Thematik.

Nur einer, der gerne Schach spielt, wird auf die Idee kommen Schachfiguren zu entwerfen und herzustellen.
Ein Schachspiel, das man mitunter stundenlang vor Augen hat, intensiv betrachtet, berührt, das sich ständig verändert, stimuliert dazu, um eine optimale Form zu geben.
Bei mir kommt Ärger auf, wenn ein Figurensatz nicht spielgerecht gestaltet ist.
Besonders fasziniert mich die raumgreifende Bewegung der einzelnen Figuren beim Spiel, ihr ständiger Positionswechsel.

<  >

Schachfiguren aus
Wäscheklammern

In der Zeit von
1972 – 1993
Eigentum des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg;
ein Geschenk von Frau Söllner an das GMN

<  >

Ein Assemble aus 32 Figuren schafft durch Veränderung und Reduktion immer neue Kompositionen im Raum.

Die reizvolle und schwierige Aufgabe ist nun, aus 16 Solisten eine zusammengehörige Gruppe zu entwickeln.

Einen Figurensatz beginne ich immer mit einer Einzelfigur.

Das kann die Form eines Bauern oder eines Turms sein; oder die Form für eine Dame.

Auch Fundstücke können die Phantasie beflügeln.
Ein zerbrochener Armreif aus Bein der 16 Teilstücke hergibt oder ein Beutel mit alten Wäsche-klammern.

<  >

Schachfiguren aus
beklebten
Holzstückchen

In der Zeit von
1972 – 1993
Eigentum des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg;
ein Geschenk von Frau Söllner an das GMN

<  >

Dieser
„Schachfiguren-Blick“
kann zur Sucht werden.

Dem Material von Schachfiguren sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Doch das Material bestimmt die Arbeitsweise und das Material ist mitbestimmend bei der Formfindung.

Beim plastischen Arbeiten ist mein Vorgehen ein ständiges Vermehren von Masse und Volumen, ein Hinzufügen oder Antragen.

Das führt bei Plastiken aus Holz zur Montage und Assemblage, Arbeiten aus Wachs oder Gips sind Vorstufen für Metallguß.

<  >

Schachfiguren aus
Elfenbein

In der Zeit von
1972 – 1993
Eigentum des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg;
ein Geschenk von Frau Söllner an das GMN

<  >

Bei den Zeichnungen und Radierungen ist das „Schachthema“ der Anstoß für ein neues Spiel: Ein Spiel mit Farben, Punkten, Linien und Flächen.

Als vor zirka 20 Jahren meine ersten Schachfiguren entstanden, damals war die Schach-WM in Reykjavik, Bobby Fischer gegen Boris Spassky, konnte ich nicht wissen, dass mich dieses Thema immer wieder interessiert und begeistert,

<  >

Schachfiguren aus
Elfenbein und
Ebenholz

In der Zeit von
1972 – 1993
Eigentum des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg;
ein Geschenk von Frau Söllner an das GMN

<  >

Schachfiguren aus
beklebten
Holzstückchen, bemalt

In der Zeit von
1972 – 1993
Eigentum des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg;
ein Geschenk von Frau Söllner an das GMN

<  >

Schach

1978
„Bauer wird Springer“
Assemblage
Zeichenkarton mit verschiedenen Materialien collagiert
datiert
handsigniert

<  >

Schach

1978
„vergiss keine Bauern“
Assemblage/Collage
datiert
handsigniert

<  >

Schach

1989
“in 3 Zügen „matt““
Zeichenkarton
mit verschiedenen
Materialien collagiert
handsigniert

<  >

Schach

„Zugzwang“
Assemblage
Zeichenkarton
mit verschiedenen
Materialien collagiert
ohne Datum
handsigniert

<  >

Schach

„Springer“
Skizzenblatt
Zeichnung
Zeichenkarton
handsigniert

<  >

Schach

„Läufer“
Skizzenblatt
Zeichnung
Zeichenkarton
unsigniert

<  >

Schach,
das königliche Spiel

1993
Arbeiten zum Thema Schach.
Eine Ausstellung die den Willen zur Perfektion in Form und Farbe und das Können zur Umsetzung mit aller „söllnerischen“ künstlerischen Sensibilität widerspiegelt.

<  >

Schachfiguren

1972
Figuren aus verschiedenen
Bronzelegierungen,
Auflagenobjekt
Nummeriert 1 / 120
König H = 10 cm
Bauer H = 4 cm

<  >

Thema Schach

1990
Entwurf (Bozetto)
zu den beiden Bronzeplastiken
„Schachspielender Affe“

<  >

Thema Schach

1991
„Schachspielender Affe“
Bronze, Unikat, signiert
h = 30 cm
b = 20 cm
t = 36 cm

<  >

Schachfiguren

1987
Figuren aus verschiedenen
Bronzelegierungen,
„Weiß“ versilbert
„Schwarz“ Bronze, patiniert
Auflagenobjekt
Nummeriert 8 / 12
König, h = 9,7 cm
Bauer, h = 3 cm

<  >

Schachfiguren

1987
Figuren aus verschiedenen
Bronzelegierungen,
Auflagenobjekt
Nummeriert 2 / 120
König, h = 9 cm
Bauer, h = 4 cm

1990
Figuren aus verschiedenen
Bronzelegierungen,
Auflagenobjekt
Nummeriert 1 / 7
König, h = 14 cm
Bauer, h = 6,5 cm

<  >

Schachfiguren
Graphische Arbeiten

1978
Radierung
„Rösselsprung“
Signiert
Nummeriert
Auflage 7 / 20

<  >

Schachfiguren
Graphische Arbeiten

1978
Radierung
„Spanische Eröffnung“
Signiert
Nummeriert
Auflage 7 / 20

<  >

Schachfiguren
Graphische Arbeiten

1978
Radierung
„Verwandlung; Bauer wird Springer“
Signiert
Nummeriert
Auflage 7 / 20

<  >

Schachfiguren
Graphische Arbeiten

1978
Radierung
„Verwandlung;
Bauer wird Turm“
Signiert
Nummeriert
Auflage 7 / 20

<  >

Schachfiguren
Graphische Arbeiten

1978
Radierung
„Läufer“
Signiert
Nummeriert
Auflage 7 / 20

<  >

Schachfiguren
Graphische Arbeiten

1978
Radierung
„Matt“
Signiert
Nummeriert
Auflage 7 / 20

<  >

Schachfigur

1994
König
Holzplastik
signiert
datiert
H = 125 cm
B = 18,5 cm (Sockel)

Max Söllner spielt gerne mit Materialien. Beim „König“ kommt ausschließlich Holz um Einsatz, das wirkungsvoll bemalt wird.

<