Max Söllner

*6.5.1929 – † 19.3.2003
in Nürnberg

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Das Werk von Max Söllner
Leben und Wirken,
Nukleus des Schaffens,
Die Grundlagen meiner Arbeit
(Max & Ilse Söllner)

Das Werk von Max Söllner

Leben und Wirken

Max Söllner war ein heiterer, geselliger Mensch und er hat gerne und viel gelacht. Er war aber auch ein sehr introvertierter, in sich ruhender Mensch. Seine künstlerische Arbeit geht er gewissenhaft und gründlich an. Studiert hat Max Söllner von 1949 bis 1956 bei Hermann Kaspar und Franz Eska an der Münchner Kunstakademie, bevor er sich 1957 als „freier“ Künstler“ in seiner Geburtsstadt niedergelassen hat.

Seine sanft tastende, zielbewusste, akademisch gestützte Herangehensweise an seine künstlerischen Themen steigert die charakteristische Ausdruckskraft seiner Werke.

Was aber war der Nukleus seines Schaffens?

Es war seine künstlerische Haltung, die sich aus folgender Formel ableiten lässt:

Inspiration + Transformation = Interpretation

Inspiration

Inspiriert war Max Söllner

  • durch die Schriften von Meister Eckehart1,
  • durch die Schriften von Konrad Fiedler2,
  • durch die Zen Malerei (Zen-ga; im Japanischen „gazen ichimi“ (Zen und Malerei sind eins),
  • durch sein soziales Umfeld
  • durch die Auseinandersetzung mit der Natur (Umwelt, Ökologie)
  • und vor allem durch den Dialog mit seiner geliebten Ehefrau „Pille“ 3

Der  intensive Dialog mit „Pille“ war geprägt von den den philosophischen Aussagen Meister  Eckeharts; für die wirkliche Beurteilung von Kunstwerken orientierten sich Max und „Pille“ Söllner an den Schriften von Konrad Fiedler. Eben diese Schriften haben das Denken, die Wahrnehmung und das Handeln von Max Söllner maßgeblich beeinflusst.

1 – Meister Eckehart; thüringischer Theologe und Philosoph des Spätmittelalters; *1260, † 1328).
2 – Konrad Fiedler (* 23. September 1841 in Oederan, Sachsen; † 13. Juni 1895 in München; war einer der bedeutendsten deutschen Kunsttheoretiker des 19. Jahrhunderts.
3 – Ilse Söllner – Rückblicke auf mein Leben mit Max Söllner

Transformation

Für Max Söllner ging es nun darum die gewonnenen Erkenntnisse aus den Inspirationen in eine neue Bildsprache umzusetzen – zu transformieren.

Für seine Arbeit formulierte er folgende Grundsätze:

Zitat: „Ich richte mein Augenmerk auf mein inneres Wirken um aus diesem heraus, nach außen, in der Gestaltung zu wirken. Es ist mir wichtig, meine Arbeit immer als fortschreitende Entwicklung zu sehen um an ihr zu wachsen“.

„Die Kunst ist eine schöpferische Kraft. Es ist die Kraft, die in mir Empfindungen während der gestalterischen Arbeit auslöst. Jedes gute Kunstwerk soll den Betrachter innerlich berühren und individuelle Empfindungen und Reaktionen auslösen“. Zitat Ende

Interpretation

Max Söllner befreite sich von der malerischen, gegenständlichen Abbildungsfunktion. In seinen bildhaften Werken – Assemblage, Collage, Materialdruck, Zeichnung verfeinert er den Sensualismus (Sinneswahrnehmung) durch konsequente Reduktion auf die wesentlichen Wahrnehmungen durch das Sehen.

In dieser Reduktion, die seine künstlerische Arbeit in der Zeichnung und Grafik prägt schafft er „wahrnehmungsbildende“ Kunstwerke, zur Unendlichkeit der Räume. In dieser Unendlichkeit „schweben“ eine Vielzahl an Farben, Partikeln (Punkten), Linien, Flächen und Körper.

Er schafft Kunstwerke, die dem Betrachter Raum für eine eigene Interpretation geben. Dennoch kommt es bei der Betrachtung darauf an, die wegweisenden Pfade von Inspiration und Transformation verinnerlicht zu haben.

Hat man dieses „Söllnersche Denken“ verinnerlicht, erschließen sich viele seiner Arbeiten auf wohltuende Art und Weise.

Das Bestreben von Max Söllner

Zusammengefasst:
Max Söllner´s Bestreben ist es, die Tiefe des Raums, die Unendlichkeit des Universums ohne die üblichen räumlichen, insbesondere die linearen Verhältnisse von Objekten im Raum (perspektifischen Verhältnisse in Bezug auf den Standort des Betrachters) zu gestalten.

So entsteht eine neue, eigenständige „Bildsprache“ der abstrakten Malerei, die den Betrachter dazu einlädt, Zitat: „Den Raum zu erleben mit all seiner Unbegreiflichkeit“ (Zitat Ende).

Max Söllner führt aber auch durch seine Werke: „Führung“ durch zeichnerische, plastische und farbliche Akzente, die so geschickt angeordnet sind, dass die „Reise ins Unendliche“ einem Perpetuum mobile gleicht.